Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands kann in Bodenheim auf eine lange und bewegte Geschichte zurück schauen. Bereits im Jahre 1893 sind im Vorfeld der Reichstagswahl bei der Wahlkonferenz in Mainz auch Bodenheimer Delegierte bzw. Vertrauensmänner erwähnt (Volkszeitung Mainz vom 16.5.1893)
Zu einer förmlichen Gründung kam es jedoch erst am 15.10.1911, wobei der 1. Vorsitzende und die Mitgliederstärke dieses Vereins nicht bekannt sind.
In den darauf folgenden Jahren sind viele Aktivitäten und lebhafte Diskussionen bei den Parteiversammlungen in der Volkszeitung Mainz (VZM) erwähnt.
Eine am 6. Oktober 1913 durchgeführte Ergänzungswahl für die 1904 auf die Dauer von 9 Jahren gewählten Gemeinderatsmitglieder ist bereits am 5.11.1913 für ungültig erklärt worden.
Die erneute Wahl fand am 28.1.1914 statt. Aus den vorhandenen Unterlagen ist die Parteizugehörigkeit der damals gewählten Gemeinderäte nicht erkennbar.
Nach dem verlorenen Krieg brach das Reich zusammen. In den damit verbundenen politischen Wirren stellte die SPD einen stabilisierenden Faktor dar. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1919 erhielt sie 37,9 % der Stimmen. Friedrich Ebert wird zum ersten Reichspräsidenten gewählt.
Auch in Bodenheim sind Sozialdemokraten sehr aktiv, was der folgende Absatz in der Volkszeitung Mainz vom 1.3.1919 bezeugt.
Für die angeordneten Gemeinderatswahlen kamen die Parteien in Bodenheim dahin überein, die Mandate nach dem Stimmenverhältnis der Wahl zur Nationalversammlung in Bodenheim zu verteilen. Obwohl die beiden kleinsten Parteien kein Mandat beanspruchen konnten, wurden sie doch mit je einem Mandat berücksichtigt. Das Zentrum erhielt 7 und die SPD 4 Mandate.
Es wurden gewählt:
Politische Aktivitäten sind in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg durch die Besatzungsmacht Frankreich stark eingeschränkt. Jede Versammlung musste angezeigt und genehmigt werden. Im April 1923 wurden Bürgermeister A. Becker und danach seine Vertreter F.M. Becker und K. Winhart von den Franzosen verhaftet und ausgewiesen. In der Folge fungierte das SPD-Ratsmitglied Karl Holler von Juni 1923 bis Dezember 1924 als Bürgermeister.
Bei den 1925 gewählten Gemeinderatsmitgliedern ist nicht erkennbar, welche der SPD angehörten.
Bei den letzen freien Wahlen im November 1929 sind außer dem Zentrum und der SPD auch die Gewerbe- und Bürgervereinigung zur Wahl angetreten. Von der SPD wurden Johann Döhren und Karl Holler gewählt.
In der Weimarer Republik wurde die SPD die stärkste Kraft, aber nur an wenigen Regierungen in Berlin beteiligt.
Die wirtschaftliche und soziale Situation ist begleitet von einer fortschreitenden Zerstörung der Demokratie, die letztlich in der Eroberung der politischen Macht durch die Nationalsozialisten mündet.
Am 30.1.1933 kam Hitler an die Macht. Er verbot die Gewerkschaften und dann auch die SPD.
Die Bodenheimer Sozialdemokraten wurden aus dem Gemeinderat verbannt, einige auch verhaftet und gequält.
Wiederbeginn nach dem 2. Weltkrieg
Die Wiedergründung der SPD nach 1945 ist von Kurt Schumacher und Erich Ollenhauer vorangetrieben worden.
Als sich am 30.1.1946 erstmals nach dreizehn Jahren 14 Sozialdemokraten in der Gaststätte "Zum deutschen Kaiser" in Bodenheim trafen, ließen auch sie sich von den Gedanken tragen, der erst ein halbes Jahr zuvor beendeten Willkürherrschaft der Nationalsozialisten ein neues demokratisches Deutschland entgegenzusetzen.
Zur regulären Neugründung eines Ortsvereins kam es erst im Mai 1946, nachdem die französische Militärregierung politischen Parteien die Zulassung erteilt hatte.
Nach großer Euphorie kam bei den ersten freien Kommunalwahlen am 15.9.1946 die Ernüchterung.
Die Sozialdemokraten ließen sich trotz des schlechten Wahlergebnisses von 1946 nicht entmutigen und arbeiteten konstruktiv zum Wohle der Bürger von Bodenheim. Im Jahre 1964 errangen die
Sozialdemokraten bei dr Wahl zum Gemeinderat gleichviel Sitze wie die CDU und konnten ihre Erfolge vier Jahre später zur absoluten Mehrheit ausbauen.
Wiederbeginn nach dem 2. Weltkrieg
Die Wiedergründung der SPD nach 1945 ist von Kurt Schumacher und Erich Ollenhauer vorangetrieben worden.
Als sich am 30.1.1946 erstmals nach dreizehn Jahren 14 Sozialdemokraten in der Gaststätte "Zum deutschen Kaiser" in Bodenheim trafen, ließen auch sie sich von den Gedanken tragen, der erst ein halbes Jahr zuvor beendeten Willkürherrschaft der Nationalsozialisten ein neues demokratisches Deutschland entgegenzusetzen.
Zur regulären Neugründung eines Ortsvereins kam es erst im Mai 1946, nachdem die französische Militärregierung politischen Parteien die Zulassung erteilt hatte.
Nach großer Euphorie kam bei den ersten freien Kommunalwahlen am 15.9.1946 die Ernüchterung.
Die Sozialdemokraten ließen sich trotz des schlechten Wahlergebnisses von 1946 nicht entmutigen und arbeiteten konstruktiv zum Wohle der Bürger von Bodenheim. Im Jahre 1964 errangen die Sozialdemokraten bei der Wahl zum Gemeinderat gleichviel Sitze wie die CDU und konnten ihre Erfolge vier Jahre später zur absoluten Mehrheit ausbauen.
Nach der Gründung der Verbandsgemeine Bodenheim im Jahre 1972 und nach Ablauf der Amtszeit des damaligen hauptamtlichen Bürgermeisters H. Schaub, wurde 1973 Horst Kasper zum ehrenamtlichen Orts-Bürgermeister gewählt. Seine Amtsführung dauerte nach zweimaliger Bestätigung mit großer Mehrheit bis 1984. Die großen kommunalpolitischen Erfolge dieser Zeit sind der Broschüre "50 Jahre SPD Bodenheim" zu entnehmen.
Nach 20 Jahren des Wiederaufbaus erreichten die Menschen einen gewissen Lebensstandard. Aber die Jugend Europas wollte mehr als nur materiellen Wohlstand. Die 68er Bewegung in der dies zum Ausdruck kam, beeinflusste auch die SPD - Nachwuchsorganisation ("Jusos") in Bodenheim.
In den darauf folgenden Jahren bildete sich eine starke Gruppe Jungsozialisten, die in den 70er Jahren aus heutiger Sicht wahre Wunder vollbrachte. Zum Beispiel der Bau des Kinderspielplatzes an der Maria Oberndorf Straße, wo von 29 Jungsozialisten in 16 Monaten Arbeit auf 1900 m2 ein vorbildlicher Abenteuerspielplatz errichtet wurde. Oder der Ausbau des Jugendraumes im Dollesgebäude. Die Jugend engagierte sich für die Schwächsten der Gesellschaft, ein traditionelles Grundanliegen der Sozialdemokraten.
Name | Vorname |
1946 | Adolf Moh |
1946 | Josef Schmitt |
1947-1951 | Karl Kellermann |
1951-1955 | Johann Brückel |
1955-1968 | Karl-Heinz Thielmann |
1968-1970 | Peter Kögler |
1970-1972 | Otto Metz |
1972-1974 | Ewald Schneider |
1974-1975 | Heinz Augustin |
1975-1982 | Peter Kögler |
1982-1986 | Dieter Bauer |
1986-1990 | Thomas Glück |
1990-1993 | Manfred Kühl |
1993-1995 | Bodo Martens |
1995-1996 | Christine Darmstadt |
1997-2010 | Thomas Becker-Theilig |
2010-2012 | Thomas Becker-Theilig / Dr.Martin Beckmann |
2012-2016 |
Dirk Müller |
2016-2021 |
Jens Mutzke |
2021-2023 |
Michelle Glück & Markus Kirch |
seit 2023 |
Nicole Dittmann & Markus Kirch |
Seit der Gründung der Verbandsgemeinde Bodenheim im Jahre 1972 sind in den VG-Rat jeweils 3 bis 5 Mitglieder aus dem Ortsverein Bodenheim gewählt worden. Sie gaben wichtige Impulse für die Arbeit des Rates und haben viele Entscheidungen positiv beeinflusst